Kreta Blog - 20.09. bis 05.10.2015 Klick auf eines der Bilder, um den zugehörigen Blog Artikel aufzuspannen.

Hinflug und Anreise

mit Condor von München nach Heraklion

Philip Philip Ziegler 20. September 2015

Heute klingelte unser Wecker schon extrem früh um 3:33 Uhr, so konnten wir noch die S-Bahn am Unterföhringer S-Bahnhof um unseren Flug um 6 Uhr morgens erwischen!

Obwohl wir beinahe 2 Stunden vor unserer Abflugzeit am Flughafen waren, erwartete uns 2-mal eine endlos lange Schlange. Die erste vor dem Check-In. Die zweite vor der Sicherheitskontrolle am Gate.

Doch die Schlange am Gate war so unglaublich lang und reichte von D bis nach C, sodass wir von einem der Beamten zu einer zweiten Schlange, die ebenfalls für die Gates D01 bis D21 zuständig war, weitergeleitet wurden. Die Sicherheitskontrolle war gefühlt viel langsamer als sonst. Nach der neuen Schengen Ordnung wird neuerdings bei jedem Passagier ein aufwändiger, zusätzlicher Bomben- und Drogentest mit kleinen Papierstreifen durchgeführt. Als wir endlich an den Kontrollen vorbei waren, hörten wir den letzten Aufruf für unseren Flug und erwischten diesen gerade noch, nachdem wir unsere Flaschen aufgefüllt hatten. Wir wissen nicht, ob es alle Passagiere in das Flugzeug geschafft haben.

Der Flug war anstrengend, da wir beide noch sehr müde von der kurzen Nacht und dem langen Anstehen waren.

Direkt nach der Ankunft auf Kreta kümmerten wir uns erstmal um unseren Mietwagen. Unser Checkin-Koffer (ja wir hatten nur einen zusammen, weil wir darin die Tennisschläger mitnehmen wollten, so wurde der Flug nochmal günstiger! xD) ließ auf sich warten, und um nicht nochmal so lange auf das Auto warten zu müssen, entschieden wir uns, uns aufzuteilen. Ich ging zum Schalter von autoholidays vor dem Hauptgebäude des kleinen Flughafens und Ineke blieb am Kofferband. Ich hatte schon fast das Auto, da kam Ineke doch noch endlich mit dem Koffer.

Es war nun 11 Uhr und wir checkten vor der Abfahrt nochmal unser Auto durch. Ein nigel-nagel-neuer, weißer Nissan Micra. Das Auto war wirklich gut in Schuss mit erst 6000km auf dem Buckel.
Erstes Ziel heute: irgendein schöner Hafenort zum Mittagessen.
Hauptziel: Der Strand Bálos auf der Halbinsel Gramvoússa.

Kissamos

Kretische Speisen und Tränke

Ineke Ineke Molenaar 20. September 2015

Um 11Uhr kamen wir ca. vom Flughafen weg. Kurz nach der Abfahrt gab es direkt ein kleines Problem mit den Reifen, bei der nächsten Tankstelle nahmen wir aber ein wenig Luft aus den viel zu stark aufgepumpten Reifen und die Warnleuchte erlosch wieder.

Laut Reiseführer und Internet gilt die Bucht von Bálos im nordwestlichen Zipfel von Kreta als eine der Schönsten auf der ganzen Insel. Sie wird immer wieder als umwerfend umschrieben. So wurde diese Bucht auch zu unserem heutigen Tagesziel bevor wir zur Unterkunft aufbrachen.

Auf dem Weg dorthin bekamen wir allerdings nach zweieinhalb Stunden Autofahrt einen ziemlichen Hunger.

Auf der Karte habe ich dann gesehen, dass die nächste größere Stadt auf dem Weg Kissamos ist. Als wir durchfuhren, erweckte das ruhige Städtchen einen guten Eindruck, um am Wasser ein Restaurant aufzusuchen. Gleich das erste Restaurant schien sehr geeignet, die Preise waren in Ordnung, der Inhaber sehr nett und die Sicht aufs Wasser traumhaft. Wir suchten uns beide etwas von den typisch kretischen Gerichten aus. Philip nahm das Lamm in weißer Soße mit kretischen Kräutern und ich ein Gemüse gefüllt mit Reis und Kräutern, nennt sich Gambas. Als Vorspeise gab es Tsatsiki mit Brot. War alles sehr schmackhaft!

Gestärkt vom Mittagessen konnte es nun endlich weiter nach Bálos gehen. Es war nämlich schon 15Uhr.

Der Strand Balos

wenn Ausblicke zu Gedichten werden

Philip Philip Ziegler 20. September 2015

Laut Reiseführern und Internetforen ist Bálos umwerfend schön und bietet phänomenale Aussichten. Jetzt, wo wir selbst dagewesen sind, können wir diese Meinung nur teilen.

Doch Bálos ist nicht nur schön, es ist unfassbar, ein Gedicht, eine Sensation. Bálos sieht aus, als hätten Caspar David Friedrich und Robinson Crusoe zusammen gekifft, wegen Bálos weinen sich Angestellte vom Thailändischen Fremdenverkehrsamt abends in den Schlaf, weil es hier so schön ist, und sie dürfen es nicht anpreisen.

Die große Bucht mit puderweichem Sand liegt an der westlichen Seite der Halbinsel Gramvoússa. Zwischen der Halbinsel und dem vorgelagerten Kap bildet sich eine flache Lagune mit warmem, klarem Wasser.

Unsere Anfahrt war allerdings beschwerlicher als vermutet. Wir wussten von der Schotterpiste, doch konnten wir nicht ahnen, dass es sich so hinziehen würde. Von Kíssamos fahren zwar täglich große Schiffe nach Bálos hinaus, spannender ist tatsächlich die Fahrt mit dem Auto von Kalivianí über die Schotterpiste, vorbei an den vielen Ziegen, die steilen Berge von Gramvoússa hinauf, mit dem Ausblick über das Blau der Bucht, und dann auf der Westseite der Insel zu Fuß hinab nach Bálos.
Unser Mietwagen wird von der Tour über die steinige Piste nicht begeistert sein, aber wie heißt es so schön: Don't be gentle - it's a rental!
The never-ending-road erstreckt sich über mehrere Kilometer über die gesamte Halbinsel hinweg und bei den spitzen Steinen trauten wir uns nicht schneller als 20km/h zu fahren, weshalb das ganze ziemlich Zeit kostete.

Als wir endlich ankamen, waren wir nicht erstaunt über die vielen parkenden Autos bis weit oben noch auf dem Weg überhalb des Parkplatzes. Nach dem Einparken und Umziehen in Badeklamotten zögerten wir nicht lange und machten uns zur Bucht hinab auf den Fußmarsch, der nochmals eine halbe Stunde in Anspruch nahm. Nach halber Strecke wurden wir mit einmaligen Ausblicken belohnt, einzig durch das große auf Anker liegende Schiff und die vielen Touristen gestört. Doch man sollte sich nicht beschweren, ist man doch selber ein Tourist.

Unten staunten wir nicht schlecht über das türkisene, klare, warme Wasser und nahmen zur Abkühlung auch sofort ein Bad. Endlich wieder im Wasser im Meer. Und dann noch an so einem fantastischen Ort. Doch es war schon spät und wir konnten hier nicht lange verweilen. So schön es auch war, unsere erste Unterkunft war eigentlich nur bis um 18Uhr offiziell geöffnet. Damals bei der Buchung hatte ich zwar schon bei der Zusatzbemerkung erwähnt, dass wir evtl. später kommen, doch man weiß ja nie, ob die das lesen oder gar überlesen. Wir trödelten nicht lange und machten uns nach einigen Fotos und einer Dusche wieder auf den Rückweg.

Oben am Parkplatz gab es noch ein kleines Restaurant, wo wir unseren Wasservorrat aufstockten. Die schweißgebadeten T-Shirts steckten wir in den Kofferraum und konnten es kaum erwarten, die ganze Schotterpiste wieder zurückfahren zu müssen… …nicht! ;-)

Flisvos Apartment

Unterkunft in den ersten 5 Nächten

Ineke Ineke Molenaar 21. September 2015

Inzwischen war es bereits 17:45Uhr. Die Zeit an unserem ersten Urlaubstag vergeht schon wieder rasend schnell.

Jetzt aber nichts wie zum Appartement. Offizieller Check-In ist von 14 bis 18 Uhr, das hätten wir selbst als wir gerade unten am Strand von Balos angekommen sind, nicht mal mehr schaffen können. Wir haben zwar versucht die Telefonnummer auf der Buchungsbestätigung anzurufen, aber komischerweise hat die Verbindung nicht wirklich funktioniert.

Wir mussten erst mal die gut ausgebaute Straße im Norden zurück fahren, bis wir rechts abbiegen mussten, um auf schmäleren und kurvigeren Straßen Richtung Süden zu fahren. An manchen Stellen, war die Straße sogar so schmal, dass an Kurven ein Spiegel aufgehängt wurde, um entgegenkommende Fahrzeuge zu sehen oder mit einer Ampel die Durchquerung eines Tunnels geregelt wurde.

Um kurz vor 20Uhr sind wir dann endlich angekommen, es war schon beinahe dunkel. Doch wir konnten weit und breit keinen finden, auch nicht an der Rezeption. Wieder versuchten wir die Nummer anzurufen, aber dann klingelte es nur in der Rezeption neben uns. Auf dem Schild vor den Appartements hing ein Schild mit einer weiteren Nummer. Bei der wurde gar keine Verbindung hergestellt. Später fanden wir dann heraus, dass es an meinem Smartphone funktionierte, die griechische Handynummer anzurufen, aber auf Philips nicht, warum auch immer.

Im Restaurant gegenüber hat dann ein Herr den Inhaber der Appartements angerufen und erreicht. Dieser kam zügig angefahren und ließ uns in unser Zimmer. Schnell noch die fehlende Gabel organisiert, das Wifi Passwort notiert schon war er wieder weg. Als wir die Aircondition anmachen wollten, ging sie leider nicht. Philip hat nochmal versucht anzurufen, aber er bekam schon wieder keine Verbindung. Mit meinem Handy ging es dann aber. Und das, obwohl sowohl hier, als auch in Deutschland Vodafone haben, und beide ein Samsung Smartphone aus der Galaxy-Reihe.

Adonis (ja, der Inhaber heißt tatsächlich so, hihi) meinte, dass wirklich alle Fenster und Türen geschlossen sein müssen, damit sie angeht. Dies hat er uns zwar davor auch schon erzählt, aber wir dachten uns, er sagte uns das nur, weil es energiesparender sei. Aber nein, es muss wirklich alles geschlossen sein, sowohl die äußere Lamellentür als auch die innere Glastür hat einen eingesetzten Magnetsensor, der mit der Aircondition verbunden ist.

Jetzt wo alles geregelt war, konnten wir endlich anfangen, völlig verspätet zu kochen. Ganz easy Spaghetti mit Tomaten Basiliko-Soße. Aber leichter gesagt, als getan. Wir hatten nur einen rießigen Topf und eine kleine Elektroplatte. Aber wie sollten wir dann die Soße warm machen? Wir haben dann ein kleines metallisches Gefäß gefunden und dort auf der kleinen extra mini Platte, die wohl für Espresso gedacht ist, die Soße in einzelnen Portiönchen erwärmt.

Aber der Rest vom Appartement ist echt in Ordnung. Vor allem der große Balkon mit Meerblick ist sehr schön. Das ist Bad zwar klein, aber fein und das Bett auch gut zum Schlafen.

Gialós

Ein wechselhafter Tag am Strand

Ine Ineke Molenaar 21. September 2015

Nach unserer zweiten Nacht machten wir die Fenster und Türen auf und sahen dunkle, bedrohliche Wolken am Himmel. Nach dem Frühstück auf dem Balkon fing es dann sogar noch an zu regnen.

Also haben wir uns erstmal an den Blogartikel von gestern gemacht und anschließend versucht diesen hochzuladen, doch das Internet machte uns einen Strich durch die Rechnung. Kein guter Start in den Tag.

Irgendwann schien es dann besser zu werden und wir wollten Richtung Westen fahren, wo es weniger bewölkt zu sein schien und wir blaue Flecken sehen konnten. An einem Supermarkt vorbeikommend, haben wir Essenseinkäufe getätigt. Währenddessen kam nochmal ein heftiger Schauer herunter.

Der Schauer war nur von kurzer Dauer und wir haben uns dann doch noch auf den Weg nach Elafonisi begeben. Nach einem kurzen stopover beim Strand Krios, der allerdings nicht verlockend war, haben wir trotz Navi nicht den Weg nach Elafonisi gefunden, das Navi wollte uns auf einen mit Steinen bzw. großen Felsbrocken versperrten Schotterweg führen.

Zwischen Plantagen und Anbaugebieten sind wir herumgegurkt, bis wir wieder auf der Hauptstraße waren. Als dann ein Schild kam, auf dem Elafonisi durchgestrichen ist, haben wir in einem Restaurant gefragt, wie man denn nach Elafonisi käme. Der Mann meinte zu Philip, dass dies mit unserem Auto nicht möglich sei, da die Straße 50km lang Schotter wäre und jetzt zudem der starken Regenfälle wegen gesperrt sei. Wenn überhaupt, müssten wir weiter östlich über das Gebirge im Norden dort hinfahren.

Es war schon 15Uhr und die anderthalbstündige Autofahrt hätte uns zu lange gedauert. Da das Wetter aber inzwischen auf unserer Seite war, sind wir dann doch noch kurzerhand am Strand direkt vor unserer Haustür geblieben und haben die Wellen geritten. :-)

Und da wir gerade beide auf dem Fitnesstrip sind, haben wir noch einige Handstände ausprobiert:

Der Strandbesuch endete mit diesem eindrucksvollen Himmel. Ich habe die Szene durch eine HDR Aufnahme noch ein wenig aufgewertet! ;-)

Wanderung von Soúgia nach Lissós

über Steilwände und Hochebenen zur Süßwasserquelle

Philip Philip Ziegler 22. September 2015

Im Urlaub muss man sich auch mal körperlich betätigen und so entschieden wir uns bei anfänglich noch miesem Wetter gepaart mit miesem Internetempfang für einen etwas verspäteten Aufbruch zur Wanderung von Soúgia nach Lissós.

Soúgia ist ein wenig touristischer Ort am Eingang eines mächtigen Tals. Während der westliche Küstenverlauf in Richtung Paleochóra eher sanft ist, türmen sich in Richtung Ágia Rouméli hohe, bizarre Felsflanken.

Allein der Weg von Paleochóra nach Soúgia ist mit seinen zahlreichen, extrem engen Serpentinenstraßen ein Erlebnis. Unser Navi und auch Google Maps berechnete die Strecke fast durchweg mit 90km/h was selbst für lebensmüde Menschen nur selten möglich gewesen wäre. So wurde die Angabe von 40Minuten zu über einer Stunde. Leute, die Kurven mit weniger überhöhter Geschwindigkeit nehmen und das Fahrwerk ihres gemieteten Kleinwagens nicht ganz so brutal quälen möchten, können für die Strecke locker das 2-3fache der Angabe des Navis berechnen.

Der Weg der Wanderung beginnt im Hafen von Soúgia. Wir mussten unser Auto nochmal umparken, da wir erst einen Parkplatz innerhalb der Ortschaft gewählt hatten. Man geht zunächst Richtung Nordwesten eine felsige Geröllschlucht hinauf. Sobald man in das üppige Grün eintaucht, nimmt man den wohltuenden Oleandergeruch wahr. Jetzt, nach den vorhergehenden Regenfällen und dem noch feuchten Boden, roch es sogar noch umso besser. Das Tal ist noch sehr grün, Mastixsträucher und große Aleppokiefern säumen den allmählich ansteigenden Weg, dichte Polster von Nadeln bedecken den Boden.

Nach einer viertel Stunde kamen wir zu einer ca. 100m hohen, fast überhängenden Felswand. Die Schluchtwände rücken hier fast canyonartig zusammen.

Nach 10 Minuten verlässt man die Schlucht und steigt mit gelb-schwarzer Markierung (E4, eine der Europawanderungen verläuft hier ebenfalls) hinauf. Den alten Maultierpfad, nur teilweise befestigt, ging es dann über engen Serpentinen zwischen hunderten Aleppokiefern hinauf. Jetzt setzte unglücklicherweise auch noch der Regen ein, und das, obwohl wir extra die Regenjacken als unnötig abgestempeltes Gepäck im Auto zurückgelassen hatten. Kurzerhand stellten wir uns unter einen dicken, schräg überhängenden Kieferstamm und verharrten hier für zwei Minuten, ehe wir uns an unserem Proviant zu schaffen machten.

10 Minuten später hörte der Regen wieder auf, es klarte sofort auf, die Sonne brach durch die Wolken hindurch und augenblicklich wurde es wieder sehr heiß.

Weitere 10 Minuten darauf, nach insg. einer Dreiviertelstunde ab Soúgia, erreichten wir eine mit Felsbrocken und kleinen Sträuchern übersäte Hochebene in ca. 150m Höhe. Zwischen Dornenbüschen ging es quer über den Kamm.

Nach 1 Stunde etwas steileren Abstiegs in Serpentinenpfaden ging es mit einem herrlichen Blick in das uralte Dorf Lissós hinunter.

Der Weg mündet unten fast direkt am Askiepios-Heiligtum unter weit ausladenden Johannisbrotbäumen. Im Heiligtum, neben etlichen Ruinen, befindet sich auch dieser noch recht gut erhaltene Mosaikfußboden mit Tierdarstellungen:

Unterhalb der Ágios Kyriákos Kirche, nur wenige Schritte von der Ausgrabungsstätte, befindet sich ein Quellwasserbrunnen, an dem wir uns nach unserem Gang im ca. 10 Minuten entfernten Strand abwaschen wollten. Da es schon spät war, haben wir uns die römischen Grabkammern geschenkt, die sahen von außen wahrscheinlich interessanter aus als von innen und sind direkt zum Strand, wo gerade die letzten Besucher gegangen sind. Wir hatten den Strand für uns und genossen die Zeit in völliger Abgeschiedenheit.

Nach der Dusche und einem Treffen mit zwei wilden, aber einer völlig verschmusten Katze am Rastplatz mit Bänken, ging es wieder zurück und zur Hochebene hinauf.

Insgesamt meisterten wir den Rückweg in nur einer Stunde. Als wir wieder in Soúgia waren, ging es noch kurz an den Strand, da dieser einfach zu einladend aussieht und in der Abendsonne einen sehr malerischen Ausblick bietet.

Ich konnte meinen knurrenden Magen nicht mehr unterdrücken und wollte unbedingt noch hier essen, und hatte zudem sehr große Lust auf Pizza. Ineke fand die Idee auch gut und wir suchten uns ein nettes Strandrestaurant mit einer aufmerksamen Bedienung. Alles kam sehr schnell, wir nutzten noch das schnelle Internet und machten uns in der völligen Dunkelheit wieder auf den Rückweg. Der Hinweg war ja schon spannend, aber jetzt in der absoluten Finsternis die Serpentinen anderthalb Stunden nach oben und unten zu kurven, war echt nochmal anstrengend.

Elafoníssi

Traumstrand mit Südseeflair

Ineke Ineke Molenaar 23. September 2015

Zwei volle Tage haben wir noch im Westen bevor wir uns weiter in die Mitte Südkretras aufmachen. Als Planung wollten wir aufgrund des schönen Wetters in unserer Region heute zum Traumstrand Elafoníssi und uns morgen an die gewaltige Schlucht von Samaria wagen.

Elafoníssi wird eigentlich die ganze Landzunge am südwestlichen Zipfel von Kreta genannt. Urpsrünglich wollten wir eine Art Tageswanderung 7km entlang der schönen Küste entlangwandern, aber nach der nach der gestrigen Wanderung und wegen der Zeitangabe von 3-4h oneway, hatten wir nun doch keine Lust mehr darauf haben uns für den lazy way mit dem Auto entschieden. Wir mussten die lange Strecke über das Kondouras Gebirge und durch das Bergdorf Kandanos fahren und nicht den vermeintlich kürzeren Weg laut Navi und Google maps, der die für unseren Micra sowieso ungeeignet gewesen wäre. Die Straße ist beim Eingang gesperrt und nur noch eine Schotterpiste, die von Wassermassen der letzten Wochen wahrscheinlich völlig unzugänglich ist.

Nach einem kurzen Sprung in unserem Pool und einem Einkauf für unseren Proviant, sind wir aufgebrochen. Am Ende hatten wir einige slow-motion Fahrer vor uns, die Philip an geeigneten Stellen überholen konnte.

Unsere österreichischen Nachbarn im Appartement haben gemeint, dass sie letztes Jahr dort waren und tausende Liegestühle dicht an dicht standen, was für sie nicht gerade das Traumstranderlebnis gewesen sei. Wir empfanden dies allerdings anders, es waren gar nicht so viele Liegen dort, dass wir es als störend angesehen hätten. Da habe ich schon wesentlich vollere Strände gesehen. Geschätzt 200 Liegen im vorderen Bereich der ersten Landzunge standen relativ dicht aneinander gereiht. Geht man aber ein Stück weiter hinter den Dünen der ersten Landzunge, gibt es weitere Sand- und Strandflächen, auf denen überhaupt keine Liegestühle mehr stehen. Lag eventuell auch am Wetter der letzten Tage und der späten Jahreszeit, zu der wir hier sind.

Doch bleibt Elafoníssi seiner Beschreibung eines Südseeparadies treu und findet man trotz der Touristenmassen noch das türkisblaue Wasser vor? Gewiss tut es das. Trotz der vielen Menschen wird man hier immer ein schönes Plätzchen finden, wenn man sich außerhalb der Haupttouristenzeiten dort hinbegibt. Das flache Becken links der Sandbank wirkt wir ein riesiges Poolbecken, perfekt geeignet für Wasserspiele oder Familien mit Kindern. Rechts das tiefblaue Meer, wo man super schwimmen kann, ergibt die perfekte Mischung, die keine Wünsche an ein Strandparadies offen lässt. Wir waren beide beeindruckt und können es trotz der vielen Menschen weiter empfehlen.

Heute hatten wir Glück mit dem Wetter. Zweimal kam eine schwarze Wolke über uns, die jeweils einen 3-minüten Nieselschleier mit sich herzog. Der kurze Schauer kam uns gerade recht. Mit ihm gingen nämlich auch zahlreiche Touristen und der Strand wurde sogleich etwas leerer und ruhiger. Hinter uns, im Gebirge, hingen hingegen tiefschwarze Wolken gefährlich drohend über uns, was die Fotos sehr eindrucksvoll wirken ließ. Als es wieder sonnig wurde, legten wir uns nach einem Bad im kühlenden Meerwasser hin und schliefen beide schnell ein. Erst das Donnern zweier tieffliegender, griechischer F16-Düsenjäger direkt über unseren Köpfen weckte uns mit einem Schrecken auf. Musste wohl ein Training gewesen sein.

Auf einem guten Aussichtspunkt auf einer der Dünen schossen wir ein Panoramaübersichtsfoto mit dem Smartphone. Am Eingang zum Strand kann man Kleinigkeiten zum Essen kaufen und wir gönnten uns ein leckeres Eis. Gegen 17Uhr sind wir nach Hause gefahren und konnten es nicht glauben, als das Navi uns einen Streich spielte und uns in einem Kreis von einem Bergdorf zurück ins vorherige fahren ließ. An einer unbeschilderten Abzweigung, an der wir uns nicht sicher waren, ob wir diese bei der Hinfahrt in die gleiche Richtung genommen hatten, bogen wir beim zweiten Versuch korrekt ab.

Leider endete dieser bis dato durchweg positive Tag doch noch mit einer Enttäuschung.

Als wir in Paleochóra nachgefragt haben, ob wir heue schon ein Ticket für den Bus zur Samaria Schlucht morgen kaufen könnte, entgegnete man zu uns, dass diese die letzten Tage des schlechten Wetters wegen geschlossen sei und dass er nochmal dort anrufen müsste um die aktuelle Situation nachzufragen. Doch der Anruf brachte keine positiven Neuigkeiten. Auch momentan würde es dort Gewittern, was Räumarbeiten noch nicht möglich machte und keine Sicherheit gewährt werden könne. Der Zugang zur Schlucht bleibt also nach wie vor geschlossen. Für uns sehr schade, denn am darauf folgenden Tag geht es für uns schon weiter nach Matala. Die einzige Hoffnung besteht jetzt noch auf eine ähnlich eindrucksvolle, aber etwas kürzere Schlucht, der Imbros Schlucht für den Tag unserer Weiterreise.

Chilltag

am Pool und am Meer von Gialós

Philip Philip Ziegler 24. September 2015

Eigentlich wollten wir heute die hoch angepriesene Wanderung durch die Samaria Schlucht angehen. Doch leider wurde dieser Plan durch die ständigen Gewitter und der nach sich ziehenden Unzugänglichkeit der Schlucht im Keim erstickt. Aber gegen einen relaxten Tag hat man ja auch nichts einzuwenden. Noch dazu, wo es bei uns ja so schön war.

Nach dem großen und ausführlichen Frühstück legten wir uns daher erstmal an den Pool. Es sollte ein überschaubarer Tag werden. Deshalb kann ich heute gar nicht so viel schreiben. Wir wechselten vom Pool zum Meer und wieder zurück. Abends ging es dann zum Restaurant von gegenüber mal wieder zum Essen, von wo aus ich Euch jetzt den geupdateten Blog präsentieren kann, da hier das Internet etwas stabiler ist! ;-)

Ab morgen geht es dann als Alternative zur Samaria Schlucht in die Imbros Schlucht, die nicht ganz so bekannt, aber nicht weniger spektakulär sein soll.

Chania

Rundgang durch die Altstadt

Ine Ineke Molenaar 25. September 2015

6:30 Uhr und der Wecker klingelt! Sind wir nicht im Urlaub und können ausschlafen? Heute wollten wir auf dem Weg zu unseren neuen Unterkunft in Matala über Chania fahren und auf der weiteren Strecke die Wanderung durch die Imbros Schlucht mitnehmen. Ziel war es, dass wir um 11Uhr den Bus vom unteren Ende der Schlucht herauf nehmen, sodass wir nur in eine Richtung herunter wandern konnten und gleich ins Auto steigen konnten.

Aber jetzt ging es erstmal nach Chania. Sie ist die zweitgrößte Stadt auf Kreta. Und die meist befahrene leider auch. ;-) Als wir ankamen, mussten wir erstmal nach einem Parkplatz suchen. Wir hatten im Endeffekt ziemlich Glück, dass genau in einer Nebenstraße jemand ausparkte und wir gleich hineinfahren konnten. Für 50cent haben wir ein Ticket für 40min gezogen.

Wir parkten sehr nahe zur Altstadt und konnten nach einem kurzem Laufabstand von einer Bastillon aus einem schönen Blick auf die Stadt werfen. Am Hafen schossen wir noch ein paar Fotos und kauften kleine Souvenirs ein. Dann war leider die Zeit schon um und wieder zum Auto zurück. Die schmalen Gassen mit ihren vielen kleinen Läden und Restaurants hinterließen dabei einen sehr gemütlichen Eindruck.

Und wie beliebt ein Parkplatz in Chania ist, sah man daran, dass eine Frau sogleich hereindrängelte, obwohl Philip noch nicht mal richtig ausgeparkt hatte. Beinahe hätte die Frau uns gestreift, da sie im gleichen Moment in die Lücke fuhr, als wir rausfuhren.

Die Imbros Schlucht

Wanderung inmitten spektakulärer Steilwände

Phil Philip Ziegler 25. September 2015

Kaum waren wir aus Chania draußen und hatten das Navi neu einprogrammiert, bemerkten wir, dass unser straffer Zeitplan wohl doch nicht aufgehen sollte.

Geplant war, den Bus ganz unten am Hafen von Chora Sfakion um 11 Uhr zu erwischen, um dann die Wanderung durch die Imbros Schlucht nur in eine Richtung gehen zu müssen und nicht auf eins der von vielen Foren als zu teuer verpöhnten Tavernen-Taxis aus Komitádes angewiesen sein zu müssen. Später nach Beendigung unserer Schluchtwanderung kam jedoch alles ganz anders als erwartet. Dazu später mehr!

Für die Fahrt von Chania nach Imbros (so nennt sich der Ort überhalb der Schlucht) benötigten wir ca. anderthalb Stunden. Ich wollte wieder oft stoppen, um Fotos von gewaltigen Landschaften einzufangen, was Ineke nicht gut fand, da wir eh schon außerhalb unseres Zeitplans waren.

Als wir in Imbros ankamen, nahmen wir bereits die kleinen Schilder, die zum Eingang der Schlucht führten, wahr, und parkten an einem Parkplatz neben einer Taverne, wo gerade ein Reisebus hielt. Den Fahrer der Reisegruppe fragte ich, ob er seine Passagiere auch wieder unten abholen wollte und uns dann evtl. auch gegen eine kleine Gebühr wieder mit nach oben nehmen könnte. Dieser entgegnete mir aber schnell, dass er erst abends wieder hochfahre und die Taxis sowieso maximal EUR 20,- kosten würden. Beruhigt von der guten Nachricht konnten wir daher unsere Wanderung angehen.

Die Imbros Schlucht ist eine reizvolle, 8km lange Schlucht zwischen Imbros und Komitádes, die mindestens genauso spektakuläre Engpässe und Steilwand-Erlebnisse wie die Samaria Schlucht zu bieten hat, weswegen Sie auch oft als Alternative dazu angesehen wird. Wir wollten ja ursprünglich auch die doppelt so lange Samaria Schlucht hinuntersteigen, die aber die letzten Tage aufgrund der anhaltenden abendlichen Gewitterschläge geschlossen blieb. Da wir aber heute unsere Weiterreise bis in den Heraklion-Bezirk angetreten haben, haben wir uns dann für die Imbros Schlucht entschieden. Angeblich findet man hier sowieso genauso enge, wenn nicht sogar noch imposantere Durchlässe mit bis zu 150m hohen Steilwänden zu beiden Seiten. An der engsten Stelle kann man sogar mit ausgebreiteten Armen die steil aufragenden Felswände berühren.

Noch im 19. Jahrhundert verlief hier der Hauptverbindungsweg von der Nordküste nach Chóra Sfakion. Teile der alten Pflasterung des Maultierpfads sind an einer ganz kleinen Stelle noch vorhanden. Ansonsten ist der Pfad an den meisten Stellen aber inzwischen durch Abrutschungen und Steinschläge schwerer zu passieren. Es existiert durchweg reichlich Geröll, weswegen man einen sicheren Tritt benötigt.

Am Eingang muss man EUR 2,- bezahlen, was noch okay ist, wenn man berücksichtigt, dass nach jedem Gewitter der Pfad auf Sicherheit überprüft werden muss. Vom Tickethäuschen aus ist der Weg leicht zu finden, da es stetig ins Tal hinuntergeht, das sich nach ca. anderthalb Stunden zu einer engen Schlucht verengt.

Kurz nach der engsten Stelle kamen wir zu einem Rastplatz mit einem Esel und wenig darauf zu einem ebenfalls sehr eindrucksvollen Torartigen Felsen, bei dem wir wieder Fotos schießen mussten.

Danach wird öffnet sich das Tal allmählich wieder und nach einer halben Stunde erreicht man das Ende der Schlucht. Wir wurden hier von zwei Griechinnen mit Ihrer Tochter abgepasst, die uns ein Taxi für sage und schreibe EUR 5,- pro Person nach oben anboten. Nachdem das Taxi – ein Mitsubishi Pickup – per Handy gerufen wurde, wurden weitere Wanderer abgefangen. Währenddessen bekamen wir Orangen kostenlos in die Hände gedrückt, sehr aufmerksam. Die Fahrt nach oben war nochmals ein Erlebnis. Wir Männer saßen auf der Ladefläche, während der Fahrer so zackig um die engen Kurven der Serpentinen raste, dass die Reifen leicht zu quietschen anfingen. Es war ein Riesenspaß für uns hinten und ein kleiner Angsttrip für die Frauen drinnen.

Oben waren wir dann aber beide froh, dass wir wieder heil angekommen waren, der Fahrer war nämlich schon von der risikobereiteren Sorte.

Frangokastello

Eine Burg direkt am Meer

Ine Ineke Molenaar 25. September 2015

Frangokastello ist ein einsames, weithin sichtbares venezianisches Kastell direkt am Meer und war unser erster kleiner Zwischenstopp auf dem Weg von der Schlucht nach Matala. Wir stiegen nur kurz aus, umrundeten das Kastell und blickten auf den Sandstrand mit seiner Lagune.

Damnóni

Höllentrip zum Traumstrand

Phil Philip Ziegler 25. September 2015

Der letzte Halt auf unserer heutigen To-Do-Liste bevor es zur zweiten Unterkunft ging, war nochmal ein Strand. Damnóni ist der Lieblingsstrand von meiner Mutter, die dort schon oft gewesen ist und meinte wir müssten hier unbedingt auch herfahren, wenn wir in der Gegend sind.

Aber nicht der Strand selbst, sondern der Weg dorthin wird für uns für immer als eines DER Abenteuer dieses Urlaubs im Gedächtnis bleiben. Von Westen her anfahrend, sollten wir laut Navi bereits viel früher Richtung Ozean abbiegen, was uns zum Verhängnis wurde.
Anfangs war der Weg auch noch asphaltiert, doch plötzlich waren wir mitten auf einer unbefestigten Straße, welche dann auch noch schmal und extrem steil abfiel. Diese Route war in unserem Navi als asphaltiert eingespeichert und wir dachten guten Mutes, das sei wohl nur ein kurzes Stück. Doch es wollte gar nicht mehr aufhören. Nach ca. 20min mit extrem schmalen Stellen und Abgründen und Straßenabrutschungen auf beiden Seiten, wo ich noch nicht mal mit einem richtigen Geländewagen entlangfahren würde, kamen wir zu einem FKK-Strand. Und hier wollten wir ganz und gar nicht her. Der Strand war noch ewig weit entfernt von Damnóni.

Wir wollten den bereits hinter uns gelassenen Weg unter keinen Umständen zurückfahren. Immerhin enthielt er Stellen, die wir zwar hinuntergekommen sind, aber mit diesem Kleinwagen nie wieder hochgekommen wären. Es gab also kein Zurück. Die einzigen beiden Wege die uns blieben, war ein ähnlich steiler weg nach links den Berg hoch und ein noch nicht mal im Navi eingetragener Weg an der Küste entlang. Da unser Navi links vorgab, versuchten wir diesen Weg zuerst. Und was wir da sahen, gefiel uns ganz und gar nicht. Ein noch steilerer Weg, welcher noch mehr große Steine mit sich trug. Ich nahm etwas Anlauf, doch bei ca. 35° Neigung gab der Micra selbst im ersten Gang auf, kam ins Rutschen und kam in einer ausgewaschenen Fahrrinne zum Stehen. Ein Alptraum stand uns kurz bevor: Mit dem Auto rückwärts den Berg heinunterzukullern. Nach einem kurzen gegenseitigem Panikangeschreie, befahl ich Ineke mit einem etwas zu harrschen Ton auszusteigen, um mich den engen Pfad rückwärts wieder hinunter zu dirigieren. Als es geschafft war, entschuldigte ich mich und Ineke verzieh mir zum Glück sofort.

Der verbleibende Weg war an der Küste entlang und führte ins Ungewisse, da dieser Weg nicht im Navi existierte. Aber uns blieb schließlich nichts übrig und außerdem standen hier viele normale Kleinwagen, ähnlich dem unsrigen, geparkt zwischen Pinienbäumen. Diese konnten unmöglich auf einem der beiden uns jetzt bekannten Horrorwege hergekommen sein. Zu unserem Glück wurde der Weg immer breiter und letztendlich auch wieder befestigt!

Die Aufregung war zu Ende. Ab sofort nahmen wir uns vor, keine unbefestigten Wege mehr zu nehmen, die extrem steil seien. Schon gar nicht wegen einem blöden Strand.

Ineke war sowieso schon auf 180, da bekam sie auch noch Kopfschmerzen von ganzen Serpentinen. Und das mit dem Hintergedanken, dass wir mal wieder zu spät zu unserem Hotel kommen würden. Als wir endlich in Damnóni waren, konnte Ineke den Strand leider nicht mehr so genießen, wie ich.

Sie wollte nicht mit ins Wasser. Ich sah im super klaren Wasser sogar zahlreiche Fische und fotografierte einige mit Inekes Unterwasserkamera. Derweil ist Ineke auf ihrem Handtuch eingeschlafen, was ihrem Kopfweh etwas entgegen kam.
Der Strand ist wirklich sehr schön und gut zum Schwimmen geeignet, doch leider konnten wir nicht lange bleiben.

Dann ging es aber wirklich endlich zum Hotel Marina in Mátala.